Manowar - Die Biographie

  • MANOWAR:

    Was Judas Priest für den Sound des Metal sind, das sind Manowar für das Image. Obwohl man heute als wohl umstrittenste Metalband überhaupt gelten kann, ist unbestreitbar, dass diese Truppe das Selbstverständnis der Szene geprägt hat wie keine andere und nebenbei auch noch das Genre des True Metal erfunden haben. Begonnen hat dabei alles im Jahr 1980, als Eric Adams (Gesang), Ross The Boss (Gitarre), Joey DeMaio (Bass) und Carl Canedy (Drums) Manowar in Amerika gründeten.

    Carl war allerdings schnell wieder draußen und wurde durch Donnie Hamzik ersetzt, mit dem dann 1982 das Debutalbum "Battle Hymns" erschien. Das Album schlug direkt voll ein, bot genialen Hard Rock, häufig versetzt mit epischen Elementen und gilt bis heute als absoluter Klassiker. Nach dem Album wechselte erneut die Besetzung an den Drums, Scott Columbus war nun der neue Mann mit den Sticks.

    Auf dem folgenden "Into Glory Ride" sollte sich die Band dann deutlich epischer präsentieren, allerdings auch mit deutlich weniger Biss. Zudem litt das Album an dem verdammt schwachen Sound und konnte so alles in allem nicht überzeugen. Der Nachfolger "Hail To England" war wieder stärker, hatte einige Hits an Bord und stellte durchaus ein gutklassiges Album dar. Selbes ließ sich auch über das ebenfalls 1984 folgende "Sign Of The Hammer" sagen, der qualitativ ähnlich daherkam, gut gemacht, aber letztlich waren die Manowar-Alben dieser Zeit vielleicht etwas zu sehr auf Epicness statt auf echte Power ausgelegt.

    Die sollte sich mit dem 1987er Output "Fighting The World" ändern, der stilistisch wieder bedeutend erdiger klang, allerdings etwas zu soft und radiotauglich ausfiel. Dennoch hatte man auch einige echte Hämmer auf dem Album vertreten, zudem wurde auf diesem Album der Mythos von den Drums Of Doom geboren. Im Zuge der immer stärker werdenden Glam - und Hair Metal-Welle wurde auch der Kampf gegen die Poser noch einmal deutlich intensiviert, was sich in den Songtexten sowie auch in diversen Interviews besonders von Joey niederschlug.

    Das folgende "Kings Of Metal" sollte dann wohl DAS Kult-Album der Band schlechthin und vielleicht sogar des ganzen klassischen Heavy Metal-Sektors werden. Der Output ging wieder deutlich härter zu Werke als der Vorgänger und stellte einen absoluten Klassiker dar, der in einer Zeit, in der die meisten Bands eher versuchten, auf der Glam-Welle mitzureiten, seinesgleichen suchte. Eric spielte hier einmal mehr sein ganzes stimmliches Repertoire aus, von einem fast klassischen Engelchen-Gesang - der allerdings bedeutend kraftvoller klang als alles, was sich später im Power Metal-Sektor an ähnlichen Passagen versuchen sollte - bis hin zu fast schon Halford'schen Screams wurde die ganze Bandbreite abgedeckt. Kritik gab es teilweise für die Texte, bei denen Manowar diesmal noch härter hinlangten als auf "Fighting The World", aber das tat dem Erfolg dieses Hammer-Albums auch keinen Abbruch mehr.

    Nach diesem Erfolg musste die Band allerdings gleich einen Rückschlag verkraften, als sowohl Ross als auch Scott die Band verließen. Sie wurden ersetzt durch David Shankle und Rhino Edwards, von denen letzterer gleich zum Einstand sehr effektvoll sein altes Drumkit abfackelte, um zu verkünden, dass er von nun an nur noch auf den Drums Of Doom spielen wollte. Mit den beiden wurde in der Folge "The Triumph Of Steel" aufgenommen, das genau da weitermachte, wo der Vorgänger aufgehört hatte. Erneut hatte man einen unsterblichen Genre-Klassiker geschaffen, der alle typischen Manowar-Trademarks bot und auf ganzer Linie überzeugte.

    Nach dem Album waren dann David und Rhino schon wieder draußen, ersterer wurde durch Karl Logan ersetzt, für letzteren kehrte Scott in die Band zurück. Zuvor hatte Rhino sich aber noch den Weltrekord für den schnellsten nicht von einem Drumcomputer eingespielten Schlagzeugpart gesichert, als er das Ende von "The Demon's Whip" einprügelte. Als Band hatte man auch einen weiteren Rekord geschafft, als man Deep Purple als lauteste Band der Welt ablöste - eine Bestmarke, die man später selber noch öfter brechen sollte.

    Entsprechend wurde dann auch der Nachfolger - frei nach dem Motto "Der Name ist Programm" - als "Louder Than Hell" betitelt. Das Album war erneut extrem stark und stellte dank einiger punkiger Einflüsse, die sehr zu gefallen wussten, vielleicht sogar das stärkste Album der Band überhaupt dar. Leider wurde dieser Klassiker von der Fachpresse nicht als solcher erkannt, im Gegenteil bemängelten viele das Album, sodass es wohl das unterbewertetste Manowar-Werk darstellt.

    Abwärts sollte es dann mit "Warriors Of The World" von 2002 gehen. Zwar hatte man mit "Warriors Of The World United" wohl DIE Manowar-Hymne schlechthin an Bord, doch fanden sich auf dem Longplayer auch einige haarsträubende Totalausfälle, sodass letztlich nicht mehr als ein recht mittelmäßiges Album blieb. Den absoluten Tiefpunkt erreichte man aber mit dem folgenden "Gods Of War", einem Konzeptalbum über Odin. Auf dem Album stimmte von vorne bis hinten gar nichts, die Produktion war viel zu soft, das Songwriting bemerkenswert einfallslos und die ganze Konzeption des Albums mit der Hälfte der Tracks als Hörspiele oder Instrumentals zum Scheitern verurteilt. Völlig zurecht wurden Manowar für dieses Album selbst von ihren treuesten Fans heftigst kritisiert und fuhren einen kaum zu erwartenden Misserfolg ein.

    In der Folge verlegten sich Manowar darauf, möglichst viele unnötige Live- und Best of-Alben zu möglichst übertriebenen Preisen an den Headbanger zu bringen - eine Kathegorie, in der allerhöchstens Venom den Amis das Wasser reichen kann. Als man sich dann doch mal entschloss, ein neues Album aufzunehmen, auf dem mittlerweile wieder Donnie an den Drums Scott ersetzt hatte, klang das Ergebnis "The Lord Of Steel" dann wieder bedeutend besser als sein Vorgänger. Zwar waren echte Hits Mangelware und die unterirdische Produktion killte weite Teile des Feelings, aber dennoch gelang einem eindeutig ein Schritt in die richtige Richtung und deutete Gutes für die Zukunft der wohl kultigsten Metal-Band aller Zeiten an.

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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