Thundermother - Thundermother

  • Kurz-Review: Thundermother - Thundermother:

    In der neunjährigen Geschichte der Schwedinnen von Thundermother gab es wohl keine größere Zerreißprobe als die, als 2017 vier von fünf Bandmitgliedern unter relativ unharmonischen Umständen ihren Hut nahmen. Lediglich Gitarristin Filippa Nässil blieb in der Band und stellte selbige durch die Hinzunahme von drei neuen Mitgliedern wieder auf. So vom Fünf- zum Viergespann geschrumpft, nehmen die Damen also ihr drittes Studioalbum auf, das schlicht den Namen der Band trägt. Meist gehen solche extremen Besetzungswechsel mit einem Verlust der Identität der Band einher (manche Gruppen sind ja auch schon an geringeren Ursachen zerbrochen) und so wurde natürlich auch das neue Album mit Spannung erwartet. Bezüglich der stilistischen Ausrichtung kann an dieser Stelle aber Entwarnung gegeben werden, Filippa hat darauf verzichtet, ihre Alleinherrscher-Position auszunutzen, um großes Gefrickel oder überlange Solo-Passagen einzubauen, stattdessen liefert man weiterhin straighte, knackige Rock-Nummern mit etwa drei Minuten Laufzeit, die mehr als nur ein Hauch von AC/DC umweht. Auch die neuen Musikerinnen machen einen ordentlichen Job, insbesondere Sängerin Guernica Mancini gefällt mit einer dreckigen Rockröhre, die ihrer Vorgängerin Clare Cunningham um nichts nachsteht. Leider lässt allerdings die Qualität der Kompositionen an der ein oder anderen Stelle doch etwas zu wünschen übrig. Zwar laufen die Songs dem geneigten Hörer allesamt gut ein und setzen sich sofort in den Hörgängen fest, doch stellt man nach einigen Durchgängen fest, dass nur etwa die Hälfte der Tracks auch wirklich langfristig überzeugen können. Und noch ein weiterer Punkt fällt auf der Scheibe ausgesprochen negativ auf: Etwa die Hälfte der Texte der Scheibe werden von Filippa nämlich ausschließlich dazu genutzt, mit ihren ehemaligen Band-Kolleginnen abzurechnen. Ich fand das schon damals unter aller Kanone, als Nightwish das auf ihrem "Dark Passion Play"-Album für zwei Songs so ähnlich gemacht haben, aber damit ein halbes Album zu füllen, ist dann wirklich ein ernsthaftes Ärgernis und überschattet ein Wenig ein ansonsten grundsolides Album.

    Anspieltipps: Revival; Survival Song; Fire In The Rain; Rip Your Heart Out; The Original Sin; We Fight For Rock 'N' Roll

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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