Kotzer der Woche #1: Judas Priest - Metal Messiah

  • Es ist Sonntag, Zeit für den ersten "Kotzer der Woche" und als offizieller MetalCrew-Chef-Grantler fiel mir die Aufgabe zu, euch diese Woche an ein eher mäßiges Werk aus unser aller Lieblings-Genre heranzuführen. Ich hatte zu diesem Anlass schon einen Post über Metallicas "The Unnamed Feeling" ausformuliert, aber nachdem ich mir von meinen Admin-Kollegen nicht vorwerfen lassen will, ich hätte es mir mit der Song-Auswahl ja leicht gemacht, landete dieser Versuch dann doch fast so schnell im Müll wie "St. Anger" damals nach meinem ersten Hördurchgang. Stattdessen jetzt also Judas Priest - ohne Zweifel eine der wichtigsten und verdientesten Bands, die die harte Musik je hervorgebracht hat. Und während Traditionalisten meist sofort Zeter und Mordio schreien, sobald es um die Priester zur Zeit der Jahrtausendwende geht, muss ich sagen, dass ich die Phase mit Ripper Owens am Mikro nicht grundsätzlich ablehne. Von den zwei unter seiner Regie entstandenen Studioalben war das erste, "Jugulator", ohne Zweifel das bessere, doch "Demolition" von 2001 beherbergte ebenfalls einige echte Brecher - aber eben auch Arschbomben wie die hier vertretene.

    Judas Priest goes Nu Metal - das ist wohl die Überschrift, die man diesem Stück am ehesten geben kann. Das stupide Riff, das den Song zumindest an den Stellen prägt, an denen man überhaupt von "Riffing" im engeren Sinne sprechen kann, wäre an sich schon Frechheit genug, doch zu allem Übel addiert sich hierzu auch noch die größte gesangliche Blamage, die sich Ripper Owens in seiner Karriere hat zu Schulden kommen lassen. Der Mann versucht sich tatsächlich fast durchgehend an Rap-Gesang und das Ergebnis ist genau das katastrophale Scheitern, das man bei dieser Beschreibung gemeinhin erwarten würde - von der Dreistigkeit, einen solchen Song dann auch noch "Metal Messiah" zu nennen, will ich erst gar nicht sprechen. Man möchte fast behaupten, allein für diese Gesangsleistung hätten die Priester ihren Sänger eigentlich auf der Stelle feuern müssen (was ja dann kurz darauf auch tatsächlich geschah). Andererseits wäre diese Forderung vielleicht fehl am Platze, denn der Ripper hatte die Nummer ja nicht selbst geschrieben, sondern nur umgesetzt, was der große Glenn Tipton zusammen mit Chris Tsangarides - dem mittlerweile verstorbenen Judas Priest-Produzenten, der deutlich nachhaltiger (und positiver) für seine Songwriting-Credits im Klassiker "A Touch Of Evil" in Erinnerung geblieben ist - verbockt hatte.

    Insbesondere traurig an diesem Song ist freilich, dass man ihn ganz als letzten auf dem Album platziert hatte, sodass man nicht nur am Ende des Longplayers die CD mit dem dringenden Verlangen aus dem Player nahm, sie sofort rituell zu zerstören, sondern auch Ripper Owens' allerletzte Gesangs-Performance auf einem Priest-Album dieser musikalische Totalschaden war. So einen schmählichen Abschied hatte der Mann eigentlich nicht verdient.

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    Strapped on the table
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    Caught in the fable
    The doctor is in...

  • Wow das ist ja mal echt... interessant ... Ich mein, es gibt sicher Leute, die das feiern, aber meins ist es absolut nicht^^ (Wobei ich ja zugeben muss, dass ich allgemein kein großer Judas Priest Fan bin)
    Danke Simon, dass du mein Weltbild bestätigst und ich mich auch weiterhin dem Heavy Metal oder dem hier treffend genannten Nu Metal eher fernhalten werde :P

    Haut rein!
    Fabi \m/

  • Keine Sorge, kann ich schon verstehen, dass Priest eher nichts für dich sind. Die sind wahrscheinlich im Vergleich zu Nanowar Of Steel einfach auch nicht trashig genug :P

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