Traditional Thursday #2: Ostrogoth - The Hunter

  • Es ist Donnerstag und das bedeutet natürlich, heute gibt es mal wieder eine Runde klassischen Metal auf die Ohren! Eigentlich hatte ich ja mit dem Gedanken gespielt, einmal mehr etwas aus der Thrash-Ecke zum Zuge kommen zu lassen, doch auf dem Gebiet ist mir diese Woche Fabi zuvorgekommen und da ich nicht einfach nur in dieselbe Kerbe hauen wollte, wird euch heute etwas noch ungleich Klassischeres präsentiert. Wenn man das Stichwort der frühen Achtziger in den Raum wirft, dann kommt dem geneigten Metal-Fan in den allermeisten Fällen zunächst die NWoBHM ins Gedächtnis. Und das zurecht, entsprangen doch dieser wichtigsten Strömung in der Geschichte des Metal unzählige junge und innovative Bands, die mit Feuereifer den frühen Metal aus den Händen von Judas Priest und Black Sabbath empfingen und ihn mit Anleihen aus dem Punk anreicherten, wie man es bislang eigentlich nur von Motörhead kannte und warum aus dieser Bewegung letztlich nur einer Hand voll Bands tatsächlich der kommerzielle Durchbruch gelang, darf wohl als eines der großen Mysterien der Musikgeschichte gelten.

    Was bei all dem verdienten Lob, das der britischen Metal-Szene jener Zeit angedeiht, jedoch häufig übersehen wird, ist, dass es auch in anderen europäischen Ländern zeitgleich oder mit geringer Verschiebung zwar zahlenmäßig schwächere, aber nicht minder enthusiastische Szenen gab, die ihrerseits eine Vielzahl hörenswerter Alben hervorbrachten. In Deutschland konnten es Accept zu einer gewissen internationalen Prominenz bringen, die finnischen Oz dagegen sind ein Fall schon eher für Liebhaber, in Frankreich übernahmen Sortilège für eine gewisse Zeit eine Vorreiterrolle. In Belgien waren wohl Ostrogoth noch vor ihren direkten Nachbarn Crossfire die größte Gruppe, der man in dieser Zeit begegnen konnte. Mit nennenswerten Veröffentlichungen ab 1983 war man zwar dem Strom der Zeit fast schon ein Wenig hinterher, legte aber vor allem mit der EP "Full Moon's Eyes" und dem Debüt "Ecstasy And Danger" zwei durchaus ambitionierte Werke vor.

    Letzten Endes jedoch erwies sich die belgische Szene dieser Zeit als zu klein, als dass ihre Bands wirklich aufsehen erregen konnten und spätestens nach der Veröffentlichung des nicht minder hochklassigen, aber gleichsam erfolglosen Zweitlings "Too Hot" war klar, dass der Zug zu größerer Bekanntheit für Ostrogoth abgefahren war. Dieser Umstand freilich hinderte die Band nicht daran, vor ihrer Auflösung mit "Feelings Of Fury" noch ein drittes Werk nachzuschieben, dessen arsch-cooles Cover allein eigentlich schon den Kauf rechtfertigte und welchem unter Anderem der nachfolgende Song entnommen ist. Midtempo und ein satter Groove kennzeichnen "The Hunter" und zeigen eine Band, die sich den aktuellen Strömungen ihrer Zeit nicht verschloss, sich ihnen aber nicht so bedingungslos hingab, wie es die größten Vertreter des Genres es in diesen Jahren taten.

    PS: Falls euch die Nummer gefällt, haltet Ausschau, denn seit 2010 sind Ostrogoth wieder unterwegs und bringen euch ihre alten wie neuen Werke mit ungeminderter Spielfreude zu Gehör!

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