Traditional Thursday #3: Kiss - I Stole Your Love (Live Houston 1977)

  • Heute gibt es zu unserem Traditional Thursday mal etwas Besonderes, nämlich eine Live-Performance. Kiss befinden sich ja aktuell auf ihrer (diesmal tatsächlichen?) Abschiedstournee und wenn die Band trotz monströser Show und Unterhaltung auf einem ganz hohen Niveau trotzdem bisweilen auch Kritik einstecken muss, so liegt das maßgeblich auch an dem Ruf als exorbitant gute Live-Gruppe, den sich die Band schon in ihrer Frühphase erarbeitet hatte. Wagen wir also einen zeitlichen Sprung und begeben uns nicht nur zurück in die Achtziger, in denen Kiss ja durchaus ihre Höhen und Tiefen zu durchleben hatten, sondern gehen noch eine Dekade weiter in die Vergangenheit. Das hier vorliegende Video wurde am 2. September 1977 bei einer Show in Houston aufgenommen, der Allgemeinheit aber erst durch die Veröffentlichung der Kissology Volume 1: 1974-1977 im Jahre 2006 zugänglich. 1977 befanden sich Kiss wohl auf dem absoluten Höhepunkt ihrer Karriere. In beispielloser Weise hatte man in den vergangenen drei Jahren ganze sechs Alben veröffentlicht, die alle zu Klassikern des Hardrock-Sektors wurden, der Absturz in Disco-Gefilde stand noch bevor und Zwistigkeiten zwischen den Mitgliedern, die die Band letzten Endes zerreißen würden, begannen sich bestenfalls auf interner Ebene schon anzudeuten.

    Nach außen hin jedoch präsentierte sich nach wie vor eine Band, die zurecht immer unter den ersten war, die genannt wurden, wenn es darum ging, die beste Live-Gruppe des Planeten zu diskutieren - und das, wie man unten stehendem Video entnehmen kann, zurecht. Paul Stanley präsentiert sich damals wie heute als der ultimative Rockstar, das letztgültige Idol, das damals sogar noch über eine intakte Stimme verfügte. Gene Simmons dagegen verkörperte immer die eher düstere, böse Seite von Kiss, den wahnsinnigen Dämon mit der legendären Zunge, die auch bei dieser Performance natürlich wieder prominent zum Einsatz kommt. Peter Criss - damals noch auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit - beweist, dass er seinem heutigen Ersatz Eric Singer bestenfalls gesanglich, keinesfalls jedoch instrumental in irgendeiner Weise nachsteht. Ace Frehley bekommt von der Kamera wie so oft nicht die Aufmerksamkeit, die ihm eigentlich zustünde, zeigt jedoch seinerseits eine starke Leistung.

    Grade, wenn man heutzutage die Leistungen verdienter Bands, seien es nun Kiss, Manowar oder Andere, diskutiert und sie dabei mit dem vergleicht, was diese Heroen in früheren Zeiten zu leisten imstande waren, ist das einerseits natürlich legitim, andererseits sollte man sich jedoch immer vor Augen führen, auf welch schwindelerregend hohem Niveau man mit seiner Kritik ansetzt und dass schon damals derartige Performances eben genau deswegen in aller Munde waren, weil sie so außergewöhnlich energetisch und opulent waren. Hierzu ist es immer gut, sich Aufnahmen wie diese hier anzusehen und sich vorzustellen, man selbst wäre anno '77 in Amerika in der Crowd einer Kiss-Show gestanden.

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