Traditional Thursday #6: Racer X - Heart Of A Lion

  • Es ist wieder so weit - der Traditional Thursday steht an und nachdem wir ja letzte Woche mal einen kleinen Blick über den zeitlichen Tellerrand gewagt haben, wird sich heute wieder zurückorientiert, mitten hinein in die Achtziger. Und tatsächlich geht es heute unter Anderem auch darum, ein Bild von einer bestimmten Band ein wenig geradezurücken. Denn nachdem ich Judas Priest damals direkt im ersten Kotzer der Woche verbraten und ihnen ja dabei ein recht vernichtendes Zeugnis ausgestellt habe, fühle ich mich beinahe ein wenig verpflichtet, sie doch einmal in etwas positiverem Licht dastehen zu lassen. Immerhin handelt es sich immer noch um eine der einflussreichsten Bands des Genres und absolute Heavy Metal-Heroen. Doch warum dann an dieser Stelle ein Song von Racer X und nicht von den Priestern selbst?

    Racer X waren ursprünglich ein Projekt von Gitarrist Paul Gilbert, das 1985 ins Leben gerufen wurde. Man spielte überwiegend recht melodisch gehaltenen Speed Metal, allgemein wird die Musik häufig mit der von Loudness verglichen. Nach dem ersten Album "Street Lethal" fand sich die Band jedoch schnell in einer Umbruch-Phase wieder. Paul stieg aus der Gruppe aus, um Mr. Big zu gründen, bei denen er ungleich mehr Bekanntheit erlangen sollte. Während die Band an diesem Verlust hart zu knabbern hatte, erwies sich der Ausstieg von Drummer Harry Gschösser rückblickend betrachtet als wahrer Glücksfall für die Gruppe, gelang es doch, als Ersatz einen gewissen, damals noch unbekannten, Scott Travis an Bord zu holen - und spätestens bei diesem Namen dürften doch beim geneigten Priest-Fan einige Lichter aufgehen!

    In dieser Besetzung nahm man dann das zweite Album "Second Heat" auf - und irgendwie schaffte man es tatsächlich, seine Finger an eine bislang unveröffentlichte Priest-Nummer mit dem Titel "Heart Of A Lion" zu bekommen. Der Song war damals während der Sessions zu "Turbo" entstanden, hatte es zuletzt aber nicht auf das Album geschafft (völlig unverständlicherweise, war die Nummer doch stärker als fast alles, was auf dem viel zu soft geratenen Silberling der Priester letzten Endes zu finden war, aber das ist eine andere Geschichte). In jedem Fall fiel die Nummer an Racer X, die sie dankend annahmen und damit ein echt starkes Stück klassischen Heavy Metal der Allgemeinheit zu Gehör brachten. Wer möchte, kann sich natürlich auch die originale Version von Judas Priest anhören, die viel später, als Scott Travis längst bei Priest tätig war, doch noch veröffentlicht wurde. Denn auch das ist ein Teil der Geschichte: Nach dem genannten zweiten Album wechselte Scott für den geschassten Dave Holland zu den Priestern und setzte damit Racer X effektiv ein Ende. Eine Reunion um die Jahrtausendwende erfuhr keine größere Aufmerksamkeit mehr und so verschwand die Band 2009 ein zweites Mal und diesmal wohl endgültig im Nirwana.

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