Es ist Sonntag und damit einmal mehr Zeit, sich mit einem unerfreulichen Stückchen mehr oder weniger harter Musik auseinanderzusetzen. Zu diesem Anlass wollen wir uns heute in die noch recht junge Vergangenheit begeben und uns einem Song widmen, der im letzten Kalenderjahr für alles andere als Begeisterung in der Metal-Szene gesorgt hat. Die Rede ist von Grave Diggers "Zombie Dance". Nun mag man bei Grave Digger zunächst kaum an etwas besonders Gruseliges denken; die Totengräber erleben seit Jahren so etwas wie einen dritten Frühling und die letzten paar Alben der Band waren alle von mehr oder weniger hoher Qualität. Genau das gilt eigentlich auch für das neueste Werk der Gladbecker, "The Living Dead" - oder, besser gesagt, für neun der zehn Songs, die sich auf diesem Rundling befinden. Denn mit dem letzten Track, "Zombie Dance", schafft man es, den Zuhörer mit einem Tritt in die Magengrube aus dem Album zu entlassen.
Der kapitale Fehler, den die Herren aus dem Ruhrpott begingen, war schlicht der, Russkaja als Gast einzuladen - eine absolute Kollaboration des Grauens. Die Österreicher, die doch so gerne Russen wären, passen mit ihrer Gute-Laune-Musik weder in der Theorie noch in der praktischen Umsetzung auch nur ansatzweise zum traditionellen Metal der Grave Digger-Schmiede. Heraus kommt dabei ein fast nicht anhörbarer Mix aus Metal und Polka, der wohl als völlig fehlgeleitetes Experiment in Richtung des Fun Metals am treffendsten beschrieben ist. Und wen die musikalische Darbietung noch nicht verschreckt hatte, den musste spätestens das zugehörige Musik-Video, das ich hier ganz bewusst nicht verlinkt habe und das seinerseits krampfhaft versuchte, lustig zu sein, dabei aber lediglich den Fremdscham-Level in ganz beachtliche Höhen trieb, endgültig zum sofortigen Abschalten bewegen. Wobei es ja ohnehin völlig unverständlich ist, weshalb solcher Murks auch noch ein eigenes Video spendiert bekam, wenn doch die Musik an sich wirklich schon schlimm genug ist...