Traditional Thursday #14: Tytan - Money For Love

  • Am heutigen Traditional Thursday werfen wir einen Blick in die wohl wichtigste Strömung, die es im Metal-Sektor je gab, die New Wave of British Heavy Metal. Tytan scheinen eine - abgesehen von Fans der Bewegung - weitgehend vergessene Band zu sein, was in Bezug auf den Werdegang der Band nicht verwundern sollte. 1981, nach der kurzzeitigen Auflösung von Angel Witch, gründeten Skids Riddles (Bass) und Dave Dufort (Schlagzeug) eine neue Band mit dem Namen Tytan. Schnell versammelte man einige Mit-Musiker um sich und nahm ein Album mit dem Titel "Rough Justice" auf. Gerade als dieses Machwerk 1982 veröffentlicht werden sollte, ging jedoch das Label der Gruppe, Karmaflage, bankrott. Nichtsdestotrotz begannen Kassetten-Aufnahmen des Albums im Underground zu kursieren und gelangten so in die Hände von Metal Masters, die das Album schließlich 1985 - mit zwei Änderungen an der Tracklist - doch noch veröffentlichten. Dieser Umstand freilich sollte Tytan nicht mehr weiterhelfen, hatte sich die Gruppe doch schon zwei Jahre zuvor aufgelöst.

    Wie aber klingt die Musik auf "Rough Justice"? Nun, wer davon ausgeht, dass man hier quasi eine Weitrführung von Skids' und Daves Wirken bei Angel Witch zu hören bekommt, ist schon mal grundlegend falsch gewickelt. Keine Spur findet sich von der düsteren, okkulten Atmosphäre von Angel Witch - Keyboards kommen zwar auch bei Tytan teilweise zum Einsatz, klingen aber weniger geheimnisumwoben, als vielmehr auflockernd (und wurden in ihrer Präsenz dankenswerterweise deutlich eingeschränkt). Um Tytans Stil greifen zu können, lohnt es sich, die Biographien der anderen Band-Mitglieder zu betrachten; nach dem Ausstieg von Dave aus der Band fanden sich gerade auf dem Drum-Hocker noch weitere namhafte Besetzungen, so beispielsweise Les Binks, der neben Scott Travis wohl technisch beste Schlagzeuger, den Judas Priest je hatten, oder auch Simon Wright, der direkt nach der Auflösung von Tytan als Drummer zu AC/DC wechselte und später unter anderem auch noch bei Dio zu hören war. Ersterer von diesen beiden ist auch auf "Rough Justice" zu hören und tatsächlich sind auf dem Album einige Parallelen zu den Priestern der Siebziger-Jahre auszumachen.

    Ein anderer Einfluss wiegt aber deutlich schwerer: Der von Tygers Of Pan Tang, die sich, bisweilen vielleicht vermischt mit einer Prise Black Sabbath, wohl am ehesten als Referenz für Tytan anbieten. "Rough Justice" bietet in seinen einzelnen Songs eine Menge Variation, doch sind die meisten Songs im Midtempo angesiedelt. Sänger Kal Swan verfügt über eine mittelhohe, sehr gemäßigte Stimme und auch sonst ist die Musik deutlich weniger aggressiv, als das bei vielen anderen Vertretern der NWoBHM der Fall war. Stattdessen gönnen sich Tytan bisweilen eher eine Hard Rock-Schlagseite, die unter anderem auch auf dem hier behandelten Song "Money For Love" ein wenig durchscheint. Die Nummer ist ein Stück vom Typ "entspannter Rocker", das einige sehr schöne Melodien enthält. Wem dieser Song gefällt, der kann sicherlich auch mal in andere Stücke der Band hineinhören, wie beispielsweise "Women On The Frontline", bei dem Jody Turner von Rock Godess ihr Stelldichein gibt.

    Seit 2012 sind übrigens auch Tytan wieder aktiv und haben in dieser Zeit nicht nur ein zweites Album veröffentlicht, sondern touren auch wieder die Welt mit ihrem bekannten Achtziger-Material. Fans klassischen Heavy Metals sollten also die Augen nach einem Gig der Veteranen offen halten!

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