Kotzer der Woche #17: Iron Maiden - Virus

  • Heute gibt es zum Kotzer der Woche mal wieder einen der ganz großen Namen des Metal-Genres. Iron Maiden sind ja nicht selten ein kontroverses Diskussionsthema; Vielen sind die neueren Alben der Jungfrauen zu vertrackt und progressiv, andere wiederum können mit der Phase mit Blaze Bayley am Gesang nichts anfangen. Zu letzterem kann man anmerken, dass er wohl unter dem Strich der falsche Sänger für Iron Maiden war, da er allein live die Werke, die im Original von Bruce Dickinson gesungen wurden, keineswegs überzeugend interpretieren konnte. Die zwei Alben, die jedoch genuin mit Blaze am Mikro entstanden, können als welche der eher unterbewerteten Scheiben der Diskographie der Engländer gelten. "The X Factor" überzeugt durchwegs und selbst das viel gescholtene "Virtual XI" birgt eine ganze Reihe weitgehend unbeachteter Juwelen.

    Leider schlug sich dies jedoch nicht im kommerziellen Erfolg der Machwerke nieder; schon "The X Factor" wurde zum bis dahin kommerziell schwächsten Album der Band überhaupt und dies bewegte die Band dazu, über neue Wege nachzudenken. Das Ergebnis war 1996 die "Virus"-Single, die als Non-Album-Track auf den Markt geworfen wurde. Die Nummer sollte wohl in die Stoner-Richtung gehen, behielt dabei aber das in die Länge gezogene Songwriting des damals aktuellen Studio-Albums der Jungfrauen bei - doch während diese Art, Songs zu schreiben, in Zusammenhang mit den coolen Melodien, für die man Maiden kennt, gut funktionierte, ergab die Kombination mit der neuen musikalischen Ausrichtung einen Langweiler allererster Kajüte. Sechs Minuten zieht sich dieser Song wie Kaugummi hin, während das dargebotene musikalische Material bestenfalls für zwei Minuten ausreichend gewesen wäre. Ein Grund-"Riff", das dermaßen minimalistisch ist, dass es diesen Namen eigentlich nicht verdient hätte, mündet in einen Refrain, der als Definition des Wortes "unkreativ" herhalten könnte. Blaze klingt die ganze Zeit, als wäre er grade dabei einzuschlafen, und der Rest der Band hebt sich leider nur unwesentlich von der Leistung ihres Fronters ab. Nach etwa vier Minuten, die sich wie Stunden anfühlen, taucht dann tatsächlich nochmal eine neue Melodie auf, die jedoch auch recht schnell wieder wirkungslos verpufft und den Song nicht davor schützt, das wohl schlechteste Werk zu sein, das je unter dem Maiden-Banner erschien.

    Glücklicherweise sah das auch ein Großteil der Fachpresse und Fans so, sodass die Band von derlei Ausrutschern schnell wieder Abstand nahm. Das nächste Album, "Virtual XI" war zwar ähnlich erfolglos wie sein Vorgänger, stellte aber zumindest musikalisch wieder einen deutlichen Schritt in die richtige Richtung dar.

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