Traditional Thursday #19: Griffin - Heavy Metal Attack

  • So, nach einer kleinen Pause letzte Woche, als ich zugunsten Miches ausgesetzt habe, geht es jetzt weiter in unserer Reihe "Achtziger-Jahre-Bands, die heute kein Arsch mehr kennt, aber eigentlich dringend sollte" und wieder einmal richten wir dafür unseren Blick auf die US of A. Allgemein lässt sich über Metal in den Achtzigern wohl festhalten, dass man jenseits des großen Teichs trotz unbestrittener Vorreiter wie Riot tendenziell eher später die harte Musik für sich entdeckte, als das in der alten Welt der Fall war. Erst gegen Mitte des Jahrzehnts tat sich in Amerika auf breiter Ebene etwas in unser aller Lieblings-Genre; Metallica und Slayer hatten 1983 die Thrash-Welle losgetreten und ein Jahr später nahm auch der amerikanische Power Metal, der zwar von einzelnen Bands schon seit bald zehn Jahren praktiziert wurde, aber doch nie so wirklich die breite Öffentlichkeit gefunden hatte, endlich an Fahrt auf.

    Genau dieses Jahr, 1984, war es dann auch, in dem Griffin ihr Debüt-Album "Flight Of The Griffin" veröffentlichten, wobei sich das Quintett stilistisch eindeutig in die größeren Trends seiner Zeit einreihte. Das Album enthielt hochklassigen Speed Metal, der oftmals mit Flotsam & Jetsam verglichen wurde, wobei sich immer wieder auch thrashige Passagen auf der einen Seite, Power Metal-Parts, die stellenweise gar an Armored Saint erinnerten, andererseits, fanden. Wie diese stilistische Verortung schon andeutet, ist die Musik auf dem ersten Griffin-Album sehr abwechslungsreich. Riffs, Leads und Soli gehen fließend ineinander über und wirken dabei wie aus einem Guss. Das musikalische Können betreffend überzeugt vor allem Sänger William McKay, der über eine große Range sowie ein enorm wandelbares Organ verfügt und sich immer den Anforderungen des Songs anpasst, ohne dabei jedoch zu irgendeinem Zeitpunkt eine gewisse Dreckigkeit und Aggressivität in der Stimme vermissen zu lassen (nicht umsonst half der Mann mal eine Zeit lang bei Metal Church aus), aber auch die Gitarristen Rick Cooper und Yaz (später bei Heathen) können immer wieder brillieren. Allgemein spielt sich auf dem Album jedoch kein Bandmitglied in den Vordergrund und alle Instrumente können zu gegebener Zeit ihre Akzente setzen.

    Textlich tendierten Griffin wie so viele ihrer Zeitgenossen stark in Richtung Sword & Sorcery und auch das Thema "Heavy Metal" findet sich, wie im hier dargestellten Song, der mit dem vielleicht besten Refrain der ganzen Platte aufwartet, immer wieder, sodass man die Gruppe, wenn man so will, durchaus auch unter das Label "True Metal" subsumieren kann. Wohl niemand kann so ganz genau sagen, warum "Flight Of The Griffin", obwohl es alles, was zu dieser Zeit en vogue war, in hoher Qualität bot, letztlich doch nie einem größeren Publikum bekannt wurde. Zwei Jahre später veröffentlichten Griffin noch einen zweiten Versuch in Form von "Protectors Of The Lair", wo der Power Metal im Vergleich zum Speed Metal überwog und zudem eine ganz neue progressive Ader entdeckt wurde. Als dieses Album jedoch ebenfalls nicht der erhoffte Durchbruch wurde, wurde es dunkel um Griffin - zu Unrecht, wenn man sich die Qualität von Machwerken wie dem hier verlinkten vor Augen hält.

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    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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