Kotzer der Woche #22: Lordi - Shake The Baby Silent

  • Doppel-Kotzer! Schon letzte Woche durfte meine Wenigkeit ja an dieser Stelle Iron Maiden zerpflücken und man möchte meinen, nun wäre mal einer meiner werten Admin-Kollegen wieder an der Reihe, aber grade, wenn man sich entspannt zurücklehnen und in ein Wochenende ohne Kotzen starten will, läuft plötzlich alles anders (einige hier dürften das ja vom Feiern Gehen kennen).

    Lordi wollte ich eigentlich schon länger mal einen Platz unter unseren Kotzern verschaffen. Material dafür lieferten die finnischen Monster ja durchaus schon; bisher wäre mein heißester Kandidat wohl "Hug You Hardcore" gewesen, das mit einem KoRn-Ripoff-Riff und einem so eintönig-lahmen Songaufbau auf sich aufmerksam macht, dass man sich trotz netten Slasher-Videos schon nach Minuten aktiv der eigenen Verdummung beiwohnen fühlt (aber dazu eventuell mal an anderer Stelle mehr). Jetzt aber kam mit "Shake The Baby Silent" eine Nummer heraus, die die genannte tatsächlich noch einmal in den Schatten stellt. Wenn man es mit meiner Person hält, dass man in Babies in erster Linie schreiende Blagen sieht, die einen in der U-Bahn regelmäßig an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringen, dann kann der Titel des Songs ja durchaus Sympathien hervorrufen. Andererseits möchte man mit Lordi ebenfalls nicht in den Öffentlichen feststecken - zumindest nicht, wenn sie dort diesen Song zum Besten geben!

    Hintergrund dieses musikalischen Totalausfalls ist das kommende zehnte Studio-Album der Band, "Killection". Bei dem Album handelt es sich um eine "Fictional Best Of", sprich: Lordi, die ja erst 2002 mit ihrem Debüt-Album um die Ecke gekommen sind, veröffentlichen eine Best Of der Songs, die sie geschrieben hätten, wenn sie schon seit den frühen Siebzigern dabei gewesen wären. Die "Zeitspanne", die diese Best Of umfasst, reicht dann auch eben vom Anfang der Siebziger bis Mitte der Neunziger, also kurz vor Lordis erstes echtes Album. Ich war mir von Anfang an nicht sicher, ob ich dieses Konzept eigentlich ganz cool finde oder einfach komplett behindert, aber Songs wie dieser hier tragen nur wenig dazu bei, meine Meinung zum Positiven zu beeinflussen; denn wenn die anderen Stücke des Albums nicht deutlich besser ausfallen, dürfte es sich bei dem Longplayer dann doch eher um ein Worst Of handeln als irgendetwas Anderes. Immerhin, man mag Hoffnung aus dem Fakt schöpfen, dass es ja bei Lordi Tradition hat, immer den schlechtesten Song als Single auszukoppeln, und ebenfalls daraus, dass es sich bei "Shake The Baby Silent" um die "jüngste" Nummer des Albums, datierend aus dem Jahr 1995, handelt.

    Die Neunziger allerdings waren bekanntlich kein gutes Jahrzehnt für die harte Musik und entsprechend lässt sich auch dieser Song hier an: Ein minderwertiger Rammstein-Verschnitt mit Rob Zombie-Anleihen und einem Gesang, der nun wirklich selbst für Lordi-Verhältnisse mit "unterdurchschnittlich" noch gnädig umschrieben ist. Elektro-Effekte und eine stereotypisch kalte und gefühllose Neunziger-Jahre-Produktion imitieren sehr authentisch alles, was man an dieser Dekade potentiell nicht mögen könnte, und versetzen den Hörer auf eine ganz andere Weise in Angst und Schrecken, als man es sich von den Horror-Rockern eigentlich erwarten möchte. Nein Leute, dann wähle ich doch lieber das schreiende Baby als so ein Gemurkse hier.

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