Traditional Thursday #25: Blind Guardian - Valhalla

  • Mit Entsetzen habe ich jüngst feststellen müssen, dass meiner Person wie auch dem von mir dargebotenen Traditional Thursday offenbar der Ruf anhaftet, eine gewisse Intoleranz gegenüber den melodiöseren Spielarten unseres geliebten Genres zu pflegen. Da dies absolut nicht der Fall ist und ich auch nicht komplett brachiale Machwerke durchaus wertschätze, solange sie denn gut gemacht sind, habe ich mich entschlossen, mich heute mal der deutschen Bombast-Institution Blind Guardian zu widmen. Tatsächlich überraschte mich bei meiner Suche nach einer geeigneten Band für mein Vorhaben beinahe ein wenig die Tatsache, dass von Hansi Kürsch und seinen Gefährten bislang noch nie in unseren Songs des Tages die Rede gewesen zu sein scheint, obschon sie doch keinen ganz kleinen Namen im in diesem Forum behandelten Genre tragen.

    Andererseits ist die allgemeine Zurückhaltung meiner Admin-Kollegen bezüglich der Band natürlich nur allzu nachvollziehbar, denn wenn man dieser Tage von Blind Guardian hört, dann hat das nur selten einen fröhlichen Anlass; beständig wirft das Krefelder Geigen-Kommando dem verdutzten Metalhead Material vor die Füße, das mit den Attributen "weichgespült" und "gekünstelt bombastisch" nur zurückhaltend beschrieben ist und mit Metal bestenfalls noch am Rande etwas zu tun hat. Aber über die qualitativ fragwürdigen Werke, die die Gruppe in den letzten knapp dreißig Jahren auf die Menschheit losgelassen hat, vergisst man nur allzu leicht, dass diese Band in ihren Anfängen wirklich mal richtig gut war!

    Dementsprechend gibt es hier heute mal eine Nummer von ihrem Zweitling "Follow The Blind". Für den konkreten Song haben sich die blinden Gardinen mit Kai Hansen zusammengetan. Dieser hatte soeben erst seine alte Gurkentruppe Helloween verlassen und stattdessen Gamma Ray gegründet. Die waren zwar auch nicht viel besser, konnten aber vom Aggressivitäts-Level zumindest so auf dem Niveau Essiggurke mithalten. Was man Kai allerdings nicht vorwerfen kann, ist, sein Handwerk als Sänger nicht zu beherrschen. Ganz anders als sein Nachfolger bei Helloween, der berüchtigte Trommelfell-Zerjauler Michael Kiske, liefert Mr. Hansen hier eine astreine Gesangsleistung ab und krönt damit die coolen Riffs von André Olbrich. Aber spätestens, wenn der Refrain mit seiner ganzen Urgewalt loslegt, bleibt einem nichts mehr übrig als mitzugröhlen und zu konstatieren: So gut waren sie später nie mehr.

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    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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