Kotzer der Woche #31: Brothers Of Metal - Powersnake

  • Eine kleine Panne bei der Absprache gab es im Vorfeld dieses Kotzers der Woche, weshalb ich zur Verfassung der dieswöchigen Ausgabe so ein wenig komme wie die Jungfrau zum Kinde. Macht aber nichts, dann wird halt ohne große Vorüberlegungen geschmeidig aus der Hüfte gekotzt! Nun ist es ja auch allgemein nicht so, dass ich mich sonst akribisch auf meine Artikel hier vorbereite, schreibe ich doch das Meiste eher aus dem Gedächtnis, doch normalerweise habe ich immerhin bereits im Vorfeld eine gewisse Idee, welchen Song ich denn in der entsprechenden Woche behandeln möchte. Die habe ich diesmal nicht und daher widme ich mich jetzt einfach einer Gruppe, über die zu schreiben ich in der letzten Zeit schon von mehreren Leuten gebeten worden bin. Es handelt sich hierbei um die Brothers Of Metal aus dem schwedischen Birka. Das trifft sich insofern ganz gut, da diese erst vorgestern ihr neues Album "Emblas Saga" herausgebracht haben; man mag also in dieser kleinen Abhandlung beinahe so etwas wie einen Mini-Review sehen.

    Der sehr plakative Band-Name muss schon ein wenig stutzig machen, kann doch die ganze Chose von hier aus im Prinzip nur in zwei Richtungen gehen. Entweder hier findet man tatsächlich eine geile True Metal-Truppe oder einen Wannabe-Manowar-Abklatsch, der jedoch in Wirklichkeit eher Volksmusik à la jüngere Majesty oder HammerFall praktiziert. Ist der geneigte Fell & Leder-Jünger also bis zu diesem Punkt wohl am ehesten gespannt auf das, was da kommen würde, so muss sich doch spätestens dann ein mulmiges Gefühl in der Magengegend breit machen, wenn man die Besetzungsliste der Brothers Of Metal aufschlägt und dort neben drei (!) Gitarristen nicht weniger als dieselbe Anzahl an Sängern entdeckt. Eine angebliche Metal-Band, die sich bei näherem Hinsehen als halbes Vokal-Ensemble entpuppt, hat noch selten für positive Überraschungen gesorgt.

    Endgültig klar ist die Angelegenheit dann, wenn man sich mal einen Song der Truppe tatsächlich zu Gemüte führt. Aber mal ehrlich: Wer sich das True Metal-Label selbst dermaßen plakativ ans Revers heftet, dann aber poppig-seichten Pseudo-Metal abliefert, der unüberhörbar nach den großen Landesgenossen Sabaton schreit, der muss sich wirklich nicht wundern, wenn außer Spott nicht viel für ihn übrig bleibt. Im Prinzip hätte man sich dann auch wirklich fast jeden Song der Gruppe hier für den Kotzer herausgreifen können, der von mir letztlich ausgewählte Track ist meiner Hörerfahrung nach weder besser noch schlechter als der sonstige Output der Gruppe. Auf den Opener des neuen Albums fiel meine Wahl dann vor allem deshalb, weil man sich hier auch noch im Songtitel schamlos bei den Idolen von Iron Maiden bedient, was in Anbetracht der musikalischen Leistung der sieben Brothers plus Sister schon beinahe einer Majestätsbeleidigung gleichkommt. Warum man sich vonseiten AFM-Records' dazu herablässt, ausgerechnet für diese Band an jeder Straßenecke Werbung zu machen, wenn man doch reihenweise bessere Gruppen - auch aus dem jüngeren Alterssegment - unter Vertrag hat, muss wohl eines der ungelösten Rätsel der Menschheitsgeschichte bleiben. Das Einzige, was man der Band an "Emblas Saga" zugute halten kann, ist das tatsächlich ziemlich coole Cover-Artwork. Trotzdem möchte ich alle Metaller davor warnen, sich dadurch verleiten zu lassen und am Ende für diesen Murks auch noch Geld auszugeben.

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