Bathory - die Biographie

  • BATHORY:

    Bathory wurden anno '83 in Schweden von Quorthon und ein paar Mitstreitern gegründet und nach der ungarischen Gräfin Erzsébet Báthory benannt. Schnell begann man ganz im Stile von Venom eine okkulte textliche Ausrichtung mit (für damalige Verhältnisse) brutaler Musik zu vereinen, wobei man sein Image deutlich ernster nahm als die englischen Vorbilder und auch stilistisch nochmal eine Ecke extremer hinlangte.

    Nicht ganz ein Jahr nach der Gründung bekam die Band dann auch die Gelegenheit, zwei Songs zum "Scandinavian Metal Attack"-Sampler beizutragen und bekam hierauf durchgehend sehr gute Kritiken. Nach diesem Anfangserfolg setzte Quorthon die restlichen Mitglieder schneller vor die Tür als der geneigte Satanist "Lucifer is King!" rufen kann und begann allein mit den Arbeiten am Debutalbum. Die folgende Geschichte der Band war geprägt von ständig zerbrechenden und neu gebildeten Line-Ups, lediglich Quorthon blieb als Mastermmind die einzige Konstante. Dies führte sogar so weit, dass Bathory häufig als Ein-Mann-Projekt angesehen wurden, auch wenn es tatsächlich immer noch weitere Member gab, die allerdings so gut wie nie in irgendeiner Form in Erscheinung traten.

    Das selbstbetitelte Debutalbum der Band erschien dann auch noch 1984 und entwickelte sich in Rekordtempo zu einem Klassiker der extremen Metal-Szene. Stilistisch war man eine gute Ecke härter unterwegs als fast alles andere in dieser Zeit, wurde in der damaligen Fachpresse sogar als Death Metal geführt. Tatsächlich dürfte man es hier allerdings eher mit einem der ersten Black Metal-Alben nach heutiger Definition zu tun haben, gekennzeichnet durch Quorthons gekrächtzten Gesang sowie den extrem schlechten Sound, gegen den selbst Venom noch überproduziert wirkten und der darauf zurückzuführen ist, dass Bathory nur ein provisorisches Label, das von Quorthons Vater geführt wurde, hinter sich hatten und die Scheibe folglich nicht in einem Studio sondern der heimischen Garage eingespielt hatten.

    Mit "The Return......" und "Under The Sign Of The Black Mark" festigten Bathory ihren Status als eine der führenden Black Metal-Bands, bevor in den nächsten Jahren ein harter Stilwechsel einsetzen sollte. "Blood Fire Death" von 1988 klang zwar musikalisch noch wie die Vorgänger-Alben, allerdings behandelte man kaum noch statnistische Themen, sondern wandte sich vielmehr der nordischen Mythologie zu, was eine komplett neue Erscheinung in der Metal-Szene darstellte.

    Musikalisch wurde der Wechsel dann auch auf dem Folgealbum "Hammerheart" endgültig vollzogen, auf dem man sich vom Geprügel der frühen Jahre abwandte und stattdessen begann, einen sehr epischen Viking Metal zu spielen, womit die Schweden zurecht als Erfinder dieses Genres geführt werden. Auch wenn sich damals viele alte Fans von der Band abwandten, muss man heute allerdings sagen, dass dieser Stilwechsel ohne merklichen Qualitätsverlust vonstatten ging, im Gegenteil fanden sich auf "Hammerheart" einige bis heute unerreichte Klassiker des Genres, vor allem das gandiose "One Rode To Asa Bay", zu dem auch das erste (und einzige) Musikvideo der Band enstand. Auch das nachfolgende "Twilight Of The Gods" führte diesen Stil fort, wenngleich die musikalische Qualität des Vorgängers nicht ganz gehalten werden konnte.

    Mit dem 1994 erschienen "Requiem" sowie dem Nachfolger "Octagon" änderten Bathory ihren Stil dann erneut, diesmal zu einem recht lärmigen Thrash Metal-Gehämmere, womit man gewissermaßen wieder an die Anfangstage der Band anschloss. Wieder mehr in eine epische Richtung ging dann "Blood On Ice", ein Album, das Quorthon bereits 1986 zum Großteil fertig hatte, dann aber zehn Jahre lang in irgendeiner Schublade vergammeln ließ und nun endlich veröffentlichte. Musikalisch hatte man wieder richtig starkes Material im Gepäck, wobei den Höhepunkt des Albums die Ballade "Man Of Iron" bildete, die zweifellos eine der besten ihrer Art im Viking Metal-Sektor darstellte.

    Allerdings hatten sich Bathory mittlerweile durch ihre ständigen Wechsel zwischen Viking Metal und extremem Zeug ein gewisses Problem geschaffen, da man quasi zwei verschiedene Fanlager hatte, die beide komplett unterschiedliche Musik hören wollten. Mit "Destroyer Of Worlds" versuchte man, beide Lager zu bedienen, heraus kam aber nur ein höchst langweiliges Album, das nicht Fleisch und nicht Fisch war und letztlich keinem so recht gefiel. Hierauf wandte sich Quorthon endgültig von der Extreme-Fraktion ab und widmete sich mit den beiden "Nordland"-Alben wieder ganz dem Viking Metal.

    Ihr rauriges Ende fand die Geschichte von Bathory, als am 3.6.2004 Quorthon tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Er hatte zeitlebens an einem schwachen Herzen gelitten und war dem letztlich erlegen. Was bleibt, sind großartige Klassiker in verschiedenen Genres sowie das Erbe der Viking-Szene, die sich ohne diese Band womöglich nie in der Form entwickelt hätte, wie es sie heute gibt. Rest in Peace, Thomas "Quorthon" Forsberg.

    ACHTUNG: Alles hier geschriebene entstammt meinem Gedächtnis und erhebt daher keinerlei Anspruch auf Vollständig- oder Richtigkeit
    Simon

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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