Cannibal Corpse - Die Biographie

  • CANNIBAL CORPSE:

    Die wohl bekannteste Band der New Yorker Death Metal-Szene, Cannibal Corpse, wurde 1988 von Chris Barnes (Gesang), Jack Owen, Bob Rusay (beide Gitarre), Alex Webster (Bass) und Paul Mazurkiewicz (Drums) gegründet. Ein Jahr später erhielten die Herren einen Plattenvertrag von Metal Blade Records und schon konnte man beginnen, an einem Album zu arbeiten, das dann ein weiteres Jahr später unter dem Titel "Eaten Back To Life" erschien. Hierauf bot das Quintett technisch anspruchsvollen, relativ komplex gestalteten Death Metal, außerdem war es gelungen, für einen Song Glen Benton von Deicide als Gast-"Sänger" ins Boot zu holen. Geziert wurde das Scheibchen zudem von einem netten Splatter-Cover, was die Zensurbehörden weltweit allerdings eher nicht so sahen und das Teil in vielen Ländern verboten.

    Ebenso erging es dann auch dem Zweitling "Butchered At Birth", auf dem die Band - wiederum für einen Song mit Glen Benton - ihren Stil weiterentwickelte und sich von auf dem Debut noch vorhandenen Thrash-Anleihen weg endgültig echtem Death Metal zuwandte. Durch ihr musikalisches Können, nicht zuletzt aber sicher auch durch die mediale Hetze gegen die Band hatten die Kannibalen mittlerweile auch weltweit einen beachtenswerten Bekanntheitsgrad erlangt, der durch Touring-Aktivitäten in aller Herren Länder noch weiter erhöht wurde. Der endgültige Durchbruch kam dann allerdings mit dem dritten Album "Tomb Of The Mutilated". Das Cover fiel einmal mehr der Zensur anheim, die musikalische Output war allerdings noch einmal besser als auf den Vorgängern - gekrönt von "Hammer Smashed Face", wohl dem Cannibal Corpse-Song schlechthin - und machte die Amis endgültig zu einer anerkannten Institution im Death Metal. Kurz nach dem Album stieg dann Bob aus der Band aus, dessen Platz an der Gitarre von Rob Barrett besetzt wurde.

    Das 1994 veröffentlichte "The Bleeding" wich dann etwas vom bisher bekannten Cannibal Corpse-Stil ab. Das Album war wesentlich langsamer und eher groovebetont, allerdings dennoch technisch sehr anspruchsvoll. Außerdem klang auch Chris, der nach diesem Album seinen Hut nehmen und durch den Corpsegrinder ersetzt werden sollte, hier wesentlich moderater als noch auf den vorherigen Outputs, was dem weiter steigenden Erfolg der Amis jedoch keinen Abbruch tat. Der Corpsegrinder brachte dann auch ganz neuen Wind in die Band, wie man auf "Vile" erkennen kann, das erfrischend abwechslungsreich klang und zum damals kommerziell erfolgreichsten Death Metal-Album überhaupt avancierte. Danach stand allerdings erneut ein Line-Up-Wechsel an, Rob kehrte der Band schon wieder den Rücken, Ersatz fand man in Pat O'Brien.

    In dieser Besetzung veröffentlichten die Kannibalen dann mit "Gallery Of Suicide" ihr wohl bestes Album, das fast nur Hits enthielt und die Herren in absoluter Top-Verfassung zeigte. Den kommerziellen Erfolg des Vorgängers konnte man zwar nicht ganz halten, nicht zuletzt aufgrund relativ geringer Touring-Aktivitäten zu dieser Zeit, allerdings sollten die Nachfolger "Bloodthirst" 1999 und "Gore Obsessed" 2002 auch in dieser Beziehung wieder an die besten Tage der Band anknüpfen können. Nach "The Wretched Spawn" gab dann Jack völlig überraschend bekannt, dass er die Band verlasse, um zu Deicide zu wechseln. Nach einigem Hin und Her gelang es den anderen Bandmitgliedern aber, diese Lücke adäquat zu füllen, indem man Rob reaktivierte. Dieser war dann auch auf dem mittlerweile zehnten Studioalbum der Herren "Kill" zu hören, das stilistisch keinen Millimeter von den bekannten Cannibal Corpse abwich und erneut die Albumcharts stürmte. Eine kleine Überraschung war das harmlos wirkende Cover, das als erstes überhaupt in der Diskographie der Band weder durch die vorsorgliche Selbst- noch die Fremdzensur beanstandet wurde. Mittlerweile durfte die Band auch bei Liveauftritten in Deutschland alle Songs offiziell spielen, was ihnen bisher stets verwehrt worden war.

    Das nachfolgende "Evisceration Plague" landete dann mal wieder standesgemäß auf dem Index, allerdings nicht wegen des Covers, sondern wegen der bösen Texte. Musikalisch hatten die Amis im Vergleich zu "Kill" noch einmal etwas zugelegt, klangen noch einen kleinen Tacken härter und mehr auf den Punkt, was aber auch an der ausgesprochen gelungenen Produktion des Albums liegen mag und hatten mit dem Titeltrack auch einen echten Über-Kracher am Start. Etwas schwächer, aber dennoch gutklassig fiel dann "Torture" aus, bevor Cannibal Corpse mit "A Skeletal Domain" 2014 eine leicht veränderte, eher düstere Richtung einschlugen, ohne dabei natürlich darauf zu verzichten, härte- und texttechnisch auch mal ordentlich hinzulangen. Das Aushängeschild des amerikanischen Death Metal funktioniert also nach wie vor wie geschmiert und man darf gespannt sein, was von den Kannibalen noch zu hören sein wird.

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!