Steaming Satellites - Konzerzkritik vom 14.1.2017

  • Den Indierock neu zu erfinden oder in diesem Genre sonderlich aufzufallen ist eine Kunst für sich. Dass die Salzburger von den "Steaming Satellites" diese Kunst nicht studiert haben, zeigt ihr Konzert am Samstag im mittleren Saal des Linzer Posthofs.
    In einem musikalischen Einheitsbrei schwammen die fünf Musiker gut eingespielt aber oft gekünstelt durch den etwa eineinhalbstündigen Konzertabend. Und auch trotz der zwischendurch eingestreuten rockigen Nummern rührte sich kaum etwas. Kollektives Kopfnicken? Fehlanzeige. Da halfen auch die hin und wieder eingesetzten Akustikgitarren, exotischen Instrumente, die zahlreichen Synth-Passagen sowie die Solos auf gefühlten 10 Gitarren nichts. Manchen Hipstern, pubertierenden Jungspunden und allen, die sich irgendwo dazwischen zuhause fühlten, schien es trotzdem irgendwie zu gefallen. Zumindest ließen die durchaus positiv deutbaren Zwischenrufe und der Applaus in den Songpausen darauf deuten.

    Name war keineswegs Programm

    Der Konzertabend sollte eine akustische Odyssee darstellen - das stellte zumindest der Titel der Show im Vorhinein klar. Aber bereits als das Quintett um 20.15 Uhr die Bühne mit elektrischen Instrumenten betreten hatte, war klar, dass dieses Vorhaben nicht realisiert werden soll. "Ganz akustisch wird's heute nicht", sagte Sänger Max Borchardt während der Show. Sein Argument: "Irgendwie macht‘s eben gerade total Spaß, neue Songs zu machen. I hope you don't mind." Die neuen Nummern waren, im Gegensatz zum anderen Material, durchaus flott und teilweise auch tanzbar. Doch ansonsten: Trägheit und Depression wohin sie die Schallwellen trugen. Bei der Zugabe "How Dare You" - bekannt aus dem Film "Das finstere Tal" - erwachten noch einmal die Lebensgeister. Nach einer Neukomposition ging der Abend mit einer dritten Zugabe genauso zu Ende wie er begonnen hatte: melancholisch und depressiv.
    Um dem Konzertabend doch noch etwas Positives abzugewinnen, sei die gesangliche Glanzleistung des Sängers zu erwähnen. Fehlerfrei - nicht etwa wie ein wichtiger Teil der Rythmussektion, der während eines Soloparts auf einmal den richtigen Bund nicht fand - und motivierter als seine Kollegen war er zumindest an diesem Abend eine Klasse für sich.

    No reason to live - but I like it that way.

    Einmal editiert, zuletzt von Joe Haagwell (20. Januar 2017 um 13:37)

  • Da war wahrscheinlich die Vorfreude auf Songs aus dem finsteren Tal größer als die eigentliche Beziehung zu der Band? xD
    Der Streifen ist jedenfalls ein beachtenswertes Stück, das zeigte: Deutsche und Österreicher können anständige Filme machen, wenn sie wollen.. Das sogar im Western Milieu !! Mir blieb soundtechnisch trotzdem nur dieses Sinnerman von Clara Luzia im Kopf. Hat mich irgendwie mehr angesprochen :D

    Stay Heavy

    \M/ihe

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