Die MetalCrew wird am Donnerstag zwei Jahre alt und wir feiern das ganze mit gleich fünf Reviews bis Freitag! Den Anfang macht ein Album, das zwar schon etwas länger veröffentlicht ist, zu dem ich aber in jedem Fall noch etwas schreiben wollte und zwar Grave Digger - Healed By Metal. Die Gladbecker sind neben Accept wohl die deutsche Metal-Institution schlechthin. Auf fast vierzig Jahre Bandgeschichte blicken die Totengräber mittlerweile zurück und nach wie vor ist kein Ende in Sicht. Im Gegenteil, nachdem man zuvor eher im Mittelmaß versank, stellte "Clash Of The Gods" wieder einen Schritt in die richtige Richtung dar und dieser Trend wurde mit dem Nachfolger "Return Of The Reaper" sogar noch verstärkt. Jetzt steht also "Healed By Metal" in den Regalen und hiermit hat der westfälische Fünfer endgültig wieder den Sprung in die Spitzenliga im traditionellen Metal-Sektor geschafft. Die früher bisweilen extrem nervigen Keyboards wurden auf ein Minimum reduziert und dafür der Grad an Härte im Vergleich zu den Vorgängern noch ein Stück nach oben geschraubt. So finden sich mit Tracks wie "When Night Falls" oder "Kill Ritual" einige ziemlich heftige Nummern, die man den Herren um Urgestein Chris Boltendahl mit fast sechzig Lenzen gar nicht mehr unbedingt zugetraut hätte. Doch Verschleißerscheinungen oder Altersmüdigkeit sucht man sowohl bei dem ewig charismatischen Fronter als auch bei der Band um Axel Ritt, der eine starke Leistung abliefert, vergebens, hier wird gerockt bis der Reaper Luftgitarre spielt! Höchst eingängige Refrains dürfen natürlich trotzdem weiterhin nicht fehlen, wie schon zu Beginn der Scheibe beim Titelsong - einem Gassenhauer erster Güte - offenbar wird. Doch auch die restlichen Songs des Albums können überzeugen und gehen kurz, knackig und geradlinig nach vorne, wobei die Herren dankenswerter Weise darauf verzichtet haben, wie viele ihrer Genrekollegen den Spaß beim Hören krampfhaft musikalischem Anspruch unterzuordnen. Alles in allem schafft die Band zwar kein herausragendes Album, dafür ist die Formel Grave Digger wahrscheinlich einfach schon zu abgenutzt, aber doch ein ausgesprochen starkes Machwerk, mit dem von der Band vor fünf Jahren kein Mensch mehr gerechnet hatte und das einen echten Gradmesser für alles, was dieses Jahr im traditionellen Heavy Metal-Sektor noch kommen wird, darstellt.
Tops: Healed By Metal; When Night Falls; Lawbreaker; Ten Commandments Of Metal; Kill Ritual
Flop: Bucket List - das weiß man, warum daraus nur ein Bonus-Track geworden ist