Napalm Death - Die Biographie

  • NAPALM DEATH:

    Napalm Death wurden 1991 von Sänger und Bassist Nik Bullen und Drummer Miles The Rat gegründet. Neben einer ganzen Fülle an sonstigen Besetzungswechseln war auch Miles allerdings recht schnell wieder draußen und wurde durch Mick Harris ersetzt, dazu fand man mit Justin Broadrick einen Gitarristen. Diese Besetzung nahm 1986 in einer Session vierzehn Songs auf, darunter das zum Kult gewordene "You Suffer" mit einer Spielzeit von gerade mal einer Sekunde. Da jedoch auch die anderen Songs allesamt extrem kurz waren, konnte man nur eine LP-Seite damit bedrucken. Hierauf kam es zu Streitigkeiten innerhalb der Band, was dazu führte, dass auf der zweiten Seite des ein Jahr später erschienenen Debutalbums "Scum" von der alten Besetzung nur noch Mick dabei war. Ansonsten waren auf dem Album Lee Dorrian (Growling), Bill Steer (Gitarre) und Jimmy Whiteley (Bass) zu hören. Als das Album schließlich erschien, definierte es den Begriff des Grindcore und wurde gleichzeitig zu dessen wohl wichtigstem und bekanntestem Werk überhaupt, das an Radikalität und Härte alles bisher dagewesene verblassen ließ und auch in Zukunft nicht mehr übertroffen werden und eines der härtesten Alben aller Zeiten bleiben sollte. Auch lyrisch hatte man es schon mit einem typischen Napalm Death-Album zu tun, die Texte waren sehr politisch und linksgerichtet, waas ein Markenzeichen der aus dem Punk-Genre stammenden Band werden sollte und auch seinen Teil zur Bekanntgheit und dem Erfolg beitrug, den die Engländer mit "Scum" ernteten.

    Auf dem Nachfolgealbum "From Enslavement To Obliteration" war dann ein Jahr später Shane Embury als Basser dabei, der Jimmy ersetzt hatte. Ansonsten fuhr das Album einen sehr ähnlichen Stil wie der Vorgänger - erneut fand sich äußerst hochklassiger Grindcore, der das Album zu einem weiteren Klassiker machte - und brachte die Band auch kommerziell weiter nach vorne. Nach dem Album stiegen allerdings bis auf Shane und Mick alle Member aus der Band aus, sodass diese für "Harmony Corruption" erneut ein komplett neues Line-Up aufstellen mussten, was sie auch taten, indem er sich mit Mark Greenway (Gesang), Mitch Harris und Jesse Pintado (beide Gitarre) verstärkten. Leider gingen diese Wechsel nicht spurlos an der Musik der Band vorüber, das Album wurde sehr Death Metal-lastig und ließ die Punk-Schlagseite der ersten Veröffentlichungen vermissen, was zwar dem Erfolg der Platte keinen Abbruch tat, von den Fans allerdings trotz an sich guter Songs wie "Suffer The Children" mit wenig Wohlwollen aufgenommen wurde.

    Die Band nahm dann die Kritik seitens ihrer Fans auch ernst und veröffentlichte mit "Utopia Banished" wieder ein typisches Napalm Death-Album, das kommerziell sogar zum erfolgreichsten der Band überhaupt avanchierte, bis man 2015 diesen Erfolg noch toppte. Hieran war allerdings Mick schon nicht mehr beteiligt, er hatte die Band verlassen und der Platz an den Drums wurde fortan von Danny Herrera eingenommen. "Fear, Emptiness, Dispair" ging dann prinzipiell in eine ähnliche Richtung, fiel aber sehr experimentell aus und konnte trotz des Hits "Twist The Knife (Slowly)" nur eingeschränkt überzeugen, was sich auch auf "Diatribes", welches seinen Höhepunkt im schon vorab veröffentlichten "Greed Killing" hatte, nur unwesentlich änderte.

    Bevor dann 1997 "Inside The Torn Apart" erschien, war dann Mark mal kurzzeitig draußen, kam jedoch bald wieder zurück. Dennoch bleibt das Album, wie auch die Nachfolgenden, vielleicht mit Ausnahme des 2002er Werkes "Order Of The Leech", weitestgehend blass, wobei man der Band zugute halten muss, auch in einer Zeit, in der der Grindcore quasi klinisch tot war, weiter an ihrem Stil festgehalten zu haben und nicht, wie fast alle anderen Bands des Genres, irgendwelchen Trends gefolgt zu sein. Kurz darauf verließ dann Jesse aufgrund einer Diabetes-Erkrankung die Band, welcher er zwei Jahre später erlag. Die übrigen Mitglieder besetzten ihm zu Ehren den Platz an der zweiten Gitarre nicht neu, sodass Napalm Death seit diesem Zeitpunkt wieder als Quartett fungieren.

    Leider machte sich Jesses Fehlen allerdings nicht nur in der Besetzung, sondern auch der musikalischen Ausrichtung auf dem 2005 folgenden Album "The Code Is Red... Long Live The Code" bemerkbar. Das Album hatte extrem viele Experimente zu verzeichnen und zählt damit trotz hochkarätigen Gastmusikern (unter anderem Jeffrey Walker von Carcass) zu den schwächsten in der Diskographie der Band. Auch auf dem ein Jahr später erschienenen "Smear Campaign", welches ein Konzeptalbum gegen jedwede Religion darstellte, ließen sich die Engländer wieder musikalisch unterstützen. Erwähnenswerten finanziellen Erfolg hatte man dann wieder, als im drei-Jahres-Takt das starke "Time Waits For No Slave", das extrem schwache "Utilitarian" sowie das qualitativ zwischen den beiden angesiedelte "Apex Predator - Easy Meat" erschienen, auf denen die Band auch wie immer sehr sozialkritisch zur Sache ging.

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!