AC/DC - Die Biographie

  • AC/DC:

    Gibt es eine bekanntere, eine kultigere Band im Rock 'N' Roll-Zirkus als AC/DC? Man darf es wohl getrost bezweifeln. Über 200 Millionen verkaufte Tonträger, davon allein 49 Millionen mal "Black Ice" - Rekord im Hard 'N' Heavy-Sektor - sprechen eine deutliche Sprache. Kaum eine andere Band ist sich über einen so langen Zeitraum so treu geblieben, wie die Jungs aus Down Under, die immer ihren Stiefel durchgezogen haben und sich nie von irgendwelchen kurzlebigen Trends beeinflussen ließen. Doch auch Idole haben einmal klein angefangen und nicht anders war es auch, als sich AC/DC am Sylvesterabend 1973 gründeten. Zunächst wechselten die Besetzungen noch häufig, doch als zwei Jahre später das Debutalbum "High Voltage" erschien, bestand das Line-Up aus Mark Evans (Bass), Phil Rudd, einem der coolsten Drummer seiner Zeit, den legendären Young-Brüdern Angus und Malcom (Gitarre) und dem fast noch legendäreren Gesangsgenie Bon Scott. Das Album stieg prompt in die australischen Charts ein und der Band gelang es, sich in ihrer Heimat einen Namen mit ihrer harten, stark bluesig angehauchten Msuik zu machen.

    Noch erfolgreicher sollte das im selben Jahr erschienene "T.N.T." mit Bandklassikern wie dem Titeltrack oder dem extrem coolen "The Jack" werden. Mit "Dirty Deeds Done Dirt Cheap" sollte sich die Band dann auch in Europa profilieren. Besonders die Livekonzerte der Band mit Angus in seiner typischen Schuluniform, teilweise im liegen spielend, sowie mit der unglaublichen Bühnenpräsenz der wohlklingendsten Schnupfennase von Welt Bon, waren legendär. Dass die Australier weder mit diesem Album, noch mit dem Nachfolger "Let There Be Rock" das Niveau von "T.N.T." ganz erreichen konnten, verkam da zur Nebensache und zeigt eigentlich eher wie verdammt hoch die Herren die Messlatte schon in jungen Jahren gehängt hatten, als dass es ernsthafte Defizite der beiden genannten Alben kritisieren würde.

    Vor dem nächsten Album "Powerage" verabschiedete sich dann Mark aus der Band, der durch Cliff Burton ersetzt wurde, der mit seinem Bassspiel auch frischen Wind in die Band brachte. Dies schlug sich dann letztlich auch in dem Album nieder, auf welchem sich die Aussies wieder so stark präsentierten, dass man diese Scheibe zweifelsohne als eine der unterschätztesten überhaupt ansehen muss. Die absolute musikalische Machtdemonstration der Band sollte allerdings erst mit dem folgenden "Highway To Hell" erscheinen. Auf diesem Album war jeder Song ein Hit, einzelne hervorzuheben verbietet sich hier eigentlich und AC/DC wurden in einer Zeit, in der eigentlich der Punk den Hard Rock längst bezwungen hatte, zur unangefochtenen Speerspitze ihres Genres.

    Der Schock sollte dann später kommen, als der 19. Februar 1980 zu einem der schwärzesten Tage der Geschichte der harten Gitarrenmucke wurde. Bon, der begnadete Sänger und unglaubliche Frontman der Band, wurde tot aufgefunden, ersickt an seinem eigenen Erbrochenen. Die Band stand zu diesem Zeitpunkt verständlicherweise kurz vor der Auflösung, letztlich entschied man sich aber, weiterzumachen, indem man in Biran Johnson einen neuen Sänger installierte, mit dem man am neuen Album arbeitete. Letztlich sollte sich diese Entscheidung weiterzumachen als Glücksfall für die Band und die Musik erweisen. Als nämlich das im Gedenken an Bon "Back In Black" betitelte Album erschien, wurde es der Band förmlich aus den Händen gerissen und wird heute mit 49 verkauften Exemplaren als zweiterfolgreichstes Album aller Zeiten geführt. Auch qualitativ hatte sich der Tod von Bon erstaunliuch wenig bemerkbar gemacht, erneut gab es auf dem ganzen Album nur Volltreffer zu verzeichnen und AC/DC standen so kurz nach dem Tod ihres Sängers wieder ganz oben.

    Auch der Nachfolger "For Those About To Rock (We Salute You)" mit seinem monster von einem Titeltrack wurde ein Alltime-Klassiker des Genres und auch live konnte die Band weiterhin für ausverkaufte Hallen sorgen. Dies lag sicherlich auch an Brian, der musikalisch sogar noch besser und unangepasster klang als Bon. In Sachen Bühnenpräsenz konnte er seinem Vorgänger allerdings nicht das Wasser reichen, auch wenn er sich redlich bemühte, die ersten Konzertreihen ausreichend mit verschwitzten Mützen zu versorgen. Es folgte das vorläufige Ende der Zeit von Phil bei AC/DC, da er an Alkohol- und Drogensucht litt. Für ihn kam Simon Wright in die Band, der auch auf dem folgenden "Flick Of The Switch" zu hören war - einem weiteren sehr gutklassigen Album, das von der Presse viel zu zurückhaltend bewertet wurde. Immer noch war die Hitdichte extrem hoch, auch wenn diese nicht ganz mit dem Vorgänger und schon gar nicht mit "Back In Black" zu vergleichen war. Auch hatte man seit Brians Einstieg die bluesigen Elemente mehr und mehr zurückgefahren, sodass man bei "Flick Of The Switch" wohl vom ersten reinen Hard Rock-Album der Band sprechen konnte.

    Ein echter Qualitätsverlust war erst auf "Fly On The Wall" zu hören, welches ungewohnt arm an Höhepunkten ausfiel und größtenteils eher Durchschnittskost bot. Auch "Blow Up Your Video" konnte diesem Trend nicht entgegenwirken. Nach dem Album folgte ein weiterer Besetzungswechsel an den Drums, Simon wurde durch Chris Slade ersetzt, mit dem dann auch "The Razors Edge" aufgenommen wurde, das die Herren 1990 wie in alter Form zeigte. Durchaus nicht nur auf den Klassiker "Thunderstruck" zu reduzieren, tobten sich die Australier in alle Richtungen aus und hatten neben dem poppigen, aber geilen "Moneytalks" mit dem Titeltrack auch einen der härtesten Tracks ihrer Karriere im Gepäck. Nach dem Album wurde dann Chris wieder mehr oder minder freundlich die Tür gewiesen, da Phil seine Probleme nun offensichtlich im Griff hatte und hinter die Drums zurückkehrte.

    Mit ihm ging man dann auch stilistisch wieder back to the roots, wie sich auf dem folgenden "Ballbreaker" zeigen sollte. Überraschenderweise konnte das Album aber qualitativ nicht überzeugen und wurde zu einem relativen Rohrkrepierer, der ohne nennenswerte Hits völlig unterging und sicherlich das schwächste Album der Band darstellte. Das folgende "Stiff Upper Lip" war stärker, konnte aber auch nicht restlos überzeugen und auch mit "Black Ice" konnte man seine Form nicht wiederfinden, im Gegenteil bewegte sich die lahme erste Hälfte mit glattgebügelten Nummern wie dem völlig zu Unrecht hochgelobten "Rock 'N' Roll Train" gefährlich nahe an "Ballbreaker"-Niveau und erst die zweite Hälfte mit einigen coolen Blues-Nummern rettete die Scheibe.

    Schießlich ereilten die Herren dann auch noch personelle Probleme, die die Band erneut an den Rand der Auflösung trieben. Nicht nur wurde Phil in Neuseeland angeklagt und durch den zurückkehrenden Chris ersetzt, auch Malcom erlitt einen Schlaganfall und litt fortan an Demenz, was sein Ausscheiden aus der Band unvermeidlich werden ließ. Dennoch nahm die Band, ihres Masterminds beraubt, mit Malcoms und Aungus' Neffen Stevie Young ein neues Album unter dem Titel "Rock Or Bust" auf, das die Australier wieder stärker präsentierte als die vorhergegangenen Werke. Dennoch scheint es Stand heute eher fraglich, ob AC/DC ohne Malcom wirklich langfristig funktionieren können und ob man noch einen Studiooutput der Herren zu hören bekommen wird, steht wohl in den Sternen.

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!